Freitag, 30. Juli 2010

Meine Tierpension 2






Meine Tierpension 2
Hersteller: DTP Entertainment AG
Erschien: 2006
Hardware: Pentium 1,2 Ghz, 256 MB Ram, 64 MB Grafikkarte (DX9 kompatibel), 600 MB HDD Space
Wertung: 6/10
USK: Ohne Altersbeschränkung

Testumgebung
Pentium 3, 667 Mhz, 786 MB Ram, Geforce 2 64 MB (Ruckelfrei bis 1024x768)
Pentium 4, 2,8 GhZ, 2,7 GhZ, Geforce 5 5600 (Lief nicht wegen Kopierschutzproblemen)
AMD Turion X64, 512 MB Ram, ATI Radeon 1100 Mobile (Ruckelfrei bis 1600x1200)

Die Hintergrundstory ist schnell erzählt: der Spieler erfährt von dem Erfolg der Tierpension aus dem ersten Teil; dort hat ein junges Mädchen einen Hof geerbt und ihn erfolgreich zu einer Tierpension aufgebaut. Dazu schreibt ein TV-Sender einen Wettbewerb aus, wo es eine „Tierpension“ zu gewinnen gibt. Wie es der Zufall so will, wird der Name des Spielers unter allen Einsendern gezogen und man darf anfangen, eine Tierpension aufzubauen. Klingt kindisch? Mag sein, aber nur oberflächlich betrachtet.

Nach dem vorgelesenen Introtext landet man dann erst mal im Hauptmenü und kann sich seinen Charakter generieren. Hier stehen zumindest beide Geschlechter zur Auswahl und einige wenige Körpermerkmale (Haare, Kinn, und das war es im Grunde). Danach wirft einen das Spiel in ein anständig gemachtes Tutorial, das alle Funktionen gut erklärt – angefangen vom Bewegen der Spielfigur über das Scrollen, den Einkauf von Futter etc. bis schließlich zum Versorgen von Tieren. Hier offenbart sich auch gleich die Inspirationsquelle der Designer. Denn das Handling der Tiere erinnert absolut an Maxis „Die Sims“. Auch hier gibt es in einem Kreis angeordnete Symbole für Füttern, Streicheln, Pflegen, Spielen und einiges andere. Der große Unterschied ist nur, dass man als Spieler sein Alter Ego direkt kontrolliert.

Die ersten Missionen spielen sich noch relativ gemächlich, aber sobald es mehrere Tiere zu versorgen gibt, wird es sehr hektisch: verschiedenes Futter muss bestellt werden, von Fischfutter, über Vogelfutter bis hin zu Pferdefutter, alle Tiere müssen versorgt sein, sonst werden deren Besitzer sauer und zahlen nicht. Apropos Zahlen: auf’s Geld muss man zusätzlich auch achten. Da man die Runden nicht mit Verlust abschließen kann, muss man solange weitermachen, bis man wieder im Plus ist. Was einige Zeit dauern kann, denn Ställe ausbauen, Luxusartikel(!) kaufen usw. geht sehr schnell ins Geld.

Das Spiel zielt zwar sehr auf Kinder ab – auf der Packung steht „ab 8 Jahre“ – ist aber für diese in den höheren Leveln kaum schaffbar. Zu hoch sind die Anforderungen. Selbst geübte Spieler bekommen hier Schweißausbrüche, wenn 17 Tiere gleichzeitig verschiedene Dinge wollen. Zusätzlich zum Geldlimit gibt es nämlich auch ein Zeitlimit: pro Spieltag hat man etwa 15 Minuten, um alles zu erledigen, was dann gerne schon mal in ziemliche Hektik ausartet, mit der Kinder absolut überfordert sind.

Grafisch kommt das Spiel zwar nicht mit „Die Sims“ mit, ist aber doch ganz liebevoll gemacht. Da der Titel auch auf normalen Familiencomputern laufen soll, muss man natürlich einige Abstriche machen. Auch der kindliche Faktor hält sich in Grenzen; zwar sind die Tiere eher putzig animiert – trotzdem schreckt der Grafikstil nicht ab. Lediglich das einzig vorhandene Musikstück nervt nach 30 Minuten dann doch so sehr, dass man dieses abschaltet. Später im Spiel gibt es auch Pferde, die bewegt werden müssen. Dummerweise patzt genau hier das Spiel. Aus einer 3D-Vogelperspektive gilt es, das Pferd über Hindernisse zu scheuchen. Dabei reagiert das Pferd unspielbar schnell und Sprünge müssen ewig vor dem Hindernis angesetzt werden. Teilweise befindet man sich zu dem Zeitpunkt noch in einer Kurve und kann den Absprungpunkt nur erahnen – selbst das schlechte „Riding Star“ macht das besser. Hier lässt das Spiel leider mindestens einen Bewertungspunkt liegen.

Fazit:

Interessantes Spiel, das aber nicht ganz zuende konzipiert ist. Denn für die eigentliche Zielgruppe, Kinder, ist es viel zu schwer. Vor allem in dem letzten Stufen – dort bricht große Hektik aus – mit denen die Kleinen überfordert sind. Für ältere Spieler bieten hingegen die unteren Spielstufen keine Herausforderung. Immerhin könnte man es so als Familienspiel verkaufen: die Kleinen spielen die unteren Level, und die Eltern die höheren. Leider stören die grafisch und spielerisch völlig indiskutablen Reitspiele, die aber gemacht werden müssen, sonst bleiben die Pferde unglücklich. Bei einem dritten Teil sollte vor allem daran gearbeitet werden. Leider war es mir nicht möglich, Teil 1 zum Abgleich zu finden, so dass ich keine Vergleichsmöglichkeit zwischen den Spielen habe. Leider hat das Spiel auch einen Kopierschutz – und da viele Kinder nicht gerade sanft mit CDs umgehen, kann das hier schnell zu einem Nachteil werden.

Bezug:

Das Spiel stammt aus einem Woolworth-Angebot: erst für 2,99 €, dann für 1,99 € in der Grabbelkiste. Aktuell ist das Spiel noch bei Amazon erhältlich.

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